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gegen den zeitgeist
Veröffentlicht: 21.10.2025

Nach den letzten Umfragen von oe24 liegt die SPÖ nur noch bei 17 %. Die FPÖ hingegen bei fulminanten 38 %. Und das, obwohl die Rechts-Konservativen in den letzten Monaten nichts Aufsehenerregendes getan haben. Sie haben einfach die Dinge laufen lassen und ab und zu einen giftigen Nadelstich mitten hinein in die total verfahrene Politik der ÖVP-SPÖ-Neos-Regierung gesetzt. Und das alleine hat genügt, dass die FPÖ seit den letzten Nationalratswahlen rund zehn Prozentpunkte dazugewonnen hat.

SPÖ – eine müde Partei ergibt sich dem Tod

Im selben Zeitraum hat die ÖVP satte fünf Prozentpunkte verloren, die SPÖ rund vier. Was besonders beunruhigt ist, dass es weder in der ÖVP noch in der SPÖ eine Führungsdebatte gibt. Die beiden Parteien rinnen auf grausamste Weise still und leise aus und keine einzige kritische Stimme lässt sich vernehmen. Man verzeihe mir die uncharmante Formulierung, aber das ist doch nicht normal. In den letzten 30 Jahren sind in einigen Ländern Europas alteingesessene sozialdemokratische und konservative Parteien ähnlich ohne Gegenwehr still und leise von der Bühne abgetreten, die PASOK in Griechenland, die DC in Italien, die italienischen Sozialdemokraten sowie Sozialdemokraten und Konservative in Frankreich. Sie sind entweder zu irrelevanten Miniaturen zusammengeschrumpft oder überhaupt völlig verdampft. Und daraus hat die österreichische Sozialdemokratie absolut keine Lehren gezogen. Sonst könnte es nicht sein, dass sie die Art des Sterbens dieser Parteien nun gerade auf offener Bühne wiederholt. Wie diese verfällt sie in die Todestrance eines Sterbenskranken, vollzieht ein leises, sachtes, diskretes „aus der Welt-Gehen“, ganz ohne Gegenwehr. So stirbt eine erschöpfte, ausgebrannte, todmüde Existenz, die froh darüber ist, endlich gehen zu dürfen, die nichts mehr will, außer nichts mehr wollen zu müssen. 

Andreas Babler – die personale Widerspiegelung des Niedergangs der SPÖ