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gegen den zeitgeist
Veröffentlicht: 19.06.2023

In der SPÖ erzählt man sich bis heute folgende Anekdote. Vor Jahren hatten einige Mitarbeiter der Kommunikationsabteilung die Idee, den damaligen Bürgermeister Häupl in einer Kutsche der Pride-Parade voranfahren zu lassen. Dieser habe zu dem Vorschlag grantig ein paar deftige Worte vor sich hingemurmelt und den Raum verlassen. Damit war die Sache vom Tisch. Inzwischen ist wenig Zeit vergangen, aber vieles hat sich in der SPÖ verändert, das meiste zum Schlechten. Christian Kern, Rendi-Wagner und zuletzt auch Andreas Babler durften sich zwar nicht an die Spitze des hedonistischen Umzuges setzen, dazu waren sie als politische Leichtgewichte den Veranstaltern wohl zu wenig profiliert, aber sie mischten sich unter das feiernde schwul-lesbische Volk und gaben euphorische Statements ab.

Warum haben das Häupl und auch der heute regierende Bürgermeister Ludwig nicht getan? Die passende Antwort dazu findet man in den Berichten über die kontroversiellen Beratungen, die die Deutschen Grünen am letzten Wochenende zum europäischen Asylkompromiss geführt haben. Vor allem die Jugendorganisationen und der linke Flügel bestürmten dort die Partei, die Verschärfungen, die die EU-Innenminister beschlossen hatten, abzulehnen. Robert Habeck trat dieser Idee mit folgenden Worten entgegen: „Habt keine Sehnsucht nach einer Minderheitenposition, habt keine Sehnsucht nach der Opposition. Wir dürfen uns nicht in die Nische treiben lassen.“ Die SPÖ, wie sie heute dasteht, braucht keinen mehr, der sie in die Nische treibt, die läuft in diese beherzt und voller linkem Eifer ganz von selbst hinein. Vertraten Kern und Rendi-Wagner noch zentristische Positionen, die darauf abzielten, die breite gesellschaftliche Mitte zu gewinnen, so begnügt sich der neue Vorsitzende Andreas Babler nicht nur mit seiner Nischenposition zur Frage der schwul-lesbischen Politik, nein, er läuft aufgeregt durch jede weitere Nischentür, die sich ihm auftut. Lobautunnel, Straßenkleber und Klimahysterie, Gesundheitspolitik, Steuerpolitik, Flüchtlings- und Migrationspolitik, man könnte die Aufzählung noch lange weiterführen. Dass diese linkslastige Politik geradewegs in die Daueropposition führen wird, ist dem linken Fundi an der Spitze der alten Arbeiterpartei egal. Ihm geht es nicht um den Erfolg bei Wahlen, ihm geht es um die Wahrheit, um die marxistische Wahrheit.

LGBTQ-Bewegung ist totalitär