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gegen den zeitgeist
Veröffentlicht: 19.10.2025

Wien, einst Symbol für Lebensqualität und urbane Sicherheit, ist für viele junge Menschen zur Zone der Verunsicherung geworden. Der bekannte Sozialforscher Bernhard Heinzlmaier beschreibt eine Jugend, die sich zunehmend aus dem öffentlichen Raum zurückzieht – aus Angst, Opfer von Gewalt oder Übergriffen zu werden. „Die Dörfer sind noch einigermaßen sicher, aber die Städte sind Orte der Nervosität und Anspannung geworden“, fasst er zusammen. Orte wie der Reumannplatz, der Schwedenplatz oder die Millennium-City gelten Jugendlichen längst nicht mehr als Treffpunkte, sondern als Risiko.

Heinzlmaier warnt: Wer heute als Elternteil Verantwortung übernimmt, rate seinen Kindern eher zu Veranstaltungsorten mit gehobenem Publikum – Jazz statt Hip-Hop, U4 statt Prater Dome. Denn Gewalt und Unsicherheit konzentrieren sich laut seiner Analyse dort, wo sich junge Männer mit arabisch-muslimischem Hintergrund in Gruppen treffen. In diesen Milieus spiele der Ehrbegriff, also die Pflicht, Beleidigungen mit Gewalt zu beantworten, eine zentrale Rolle. Während in Europa das Gewaltmonopol beim Staat liege, gelte in diesen Gemeinschaften oft die Regel, dass die Ehre von Familie oder Clan notfalls mit der Faust oder dem Messer verteidigt werden müsse.

 

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Worüber sich die Jugend sorgen macht